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Dreikönigswanderung 2024

Wanderauftakt des Wald-Vereins der Sektion Zwiesel im Neuen Jahr im Nieselregen Traditionelle Dreikönigswanderung nach Ludwigsthal
Dieses Mal hatte es der Wettergott nicht so gut gemeint mit den Wanderern des Waldvereins.

Die Wandergruppe vor der Neuromaischen Kirche in Ludwigsthal

Aber trotz wolkenverhangenem Himmel und leichtem Nieselregen. trafen sich 18 Unentwegte zur schon traditionellen Dreikönigswanderung am Bahnhof in Zwiesel. Zunächst ging es über Fürhaupten nach TheresienthalundRotkot. Von hier aus wäre dann der weitere Weg auf dem Böhmwegvorbei an der Glasmacherkapellein Richtung Ludwigsthal geplant gewesen. Die jedoch Tage zuvor ergiebigen Regenfälle hatten den Weg völlig aufgeweicht und sehr schlecht begehbar gemacht. Deshalb kam man überein, auf dem Radweg nach Ludwigsthal zu maschieren.
Dort angekommen wurde die Gruppe bereits von weiteren Wald-Vereinlern, die mit dem Auto gefahren waren, erwartet. Anton Bernreiter, einprofunder Kenner der Ludwigsthaler Kirche, wurde von Wanderführer Leo Kolb für eine Kirchenführung engagiert, in der dieser den anwesenden Wanderern bisher völlig unbekannte Details über dieses Kirchenkleinod erzählte. Diese für ein kleines Glasmacherdorf besondere Kirche wurde von Johann Baptist Schott im neuromanischen Stil in Anlehnung an byzantinische Vorbilder 1894 erbaut und von dem bedeutenden Kirchenmaler Franz Höfstötter aus München, bis auf den letzten Winkel mit teilweise einmaligen religiösen Motiven ausgestaltet. Besonders eindrucksvoll sind die Mosaike aus Steinchen und Glassplittern, die sich unter den Fenstern entlang der Wände ziehen und die mit ihren einmaligen farbenprächtigen Motiven hinter dem Altar und seiner imposanten Herz-Jesu-Statue ein besonderes Flair in dieser außergewöhnlichen Kirche verbreiten.Ein anwesender Wald-Vereinlern konnte sich sogar noch an die Erzählungen seiner Großeltern erinnern, dass diese nach der Schule vom Pfarrer Wolfgruber abgeholt worden waren und sie im Fluss Regen nach Glasscherben und Kieselsteinen für das Mosaiksuchen sollten. Eine ebenfalls anwesende ist sogar weitschichtig mit dem Kirchenmaler verwandt, da dieser in den Jahren, in denen er die Kirche ausgemalt hat, eine Zwieslerin kennengelernt und diese geheiratet hat. Das EhepaarHöfstötter lebte dann später in München, kam aber oft zu Besuch nach Zwiesel.

Anton Bernreiter bei der Kirchenführung


Nach der Wanderung im Nieselregen und der Führung in der kalten Kirche waren alle froh, dass sie sich bei Kaffee und Kuchen oder einer deftigen Brotzeit im Gasthof Ludwigstal wieder erwärmen konnten. Hier bedankte sich Leo Kolb noch bei Anton Bernreiter unter dem Beifall der Wald-Vereinler für die unterhaltsame und hoch interessante Führung. Die äußerlich eher unscheinbare Kirche im Ortskern Ludwigsthal, wird nun mit ganz anderen Augen betrachtet, denn man weiß nun, welches künstlerisches Kleinod sich hinter ihren Mauern verbirgt. Martin Weinberger dankte Leo Kolb und Anton Bernreiter ebenfalls für den interessanten Nachmittag mit ihren neugewonnenen Erkenntnissen, bei dieser traditionellen Dreikönigswanderung. Mit der Waldbahn trat man dann am Abend die Heimreise nach Zwiesel an.