Wanderauftakt des Wald-Vereins der Sektion
Zwiesel im Neuen Jahr im Nieselregen Traditionelle Dreikönigswanderung
nach Ludwigsthal
Dieses Mal hatte es der Wettergott nicht so gut gemeint
mit den Wanderern des Waldvereins.
Die
Wandergruppe vor der Neuromaischen Kirche in Ludwigsthal
Aber trotz wolkenverhangenem Himmel und
leichtem Nieselregen. trafen sich 18 Unentwegte zur schon
traditionellen Dreikönigswanderung am Bahnhof in Zwiesel.
Zunächst ging es über Fürhaupten nach TheresienthalundRotkot.
Von hier aus wäre dann der weitere Weg auf dem Böhmwegvorbei
an der Glasmacherkapellein Richtung Ludwigsthal geplant
gewesen. Die jedoch Tage zuvor ergiebigen Regenfälle
hatten den Weg völlig aufgeweicht und sehr schlecht
begehbar gemacht. Deshalb kam man überein, auf dem
Radweg nach Ludwigsthal zu maschieren.
Dort angekommen wurde die Gruppe bereits von weiteren Wald-Vereinlern,
die mit dem Auto gefahren waren, erwartet. Anton Bernreiter,
einprofunder Kenner der Ludwigsthaler Kirche, wurde von
Wanderführer Leo Kolb für eine Kirchenführung
engagiert, in der dieser den anwesenden Wanderern bisher
völlig unbekannte Details über dieses Kirchenkleinod
erzählte. Diese für ein kleines Glasmacherdorf
besondere Kirche wurde von Johann Baptist Schott im neuromanischen
Stil in Anlehnung an byzantinische Vorbilder 1894 erbaut
und von dem bedeutenden Kirchenmaler Franz Höfstötter
aus München, bis auf den letzten Winkel mit teilweise
einmaligen religiösen Motiven ausgestaltet. Besonders
eindrucksvoll sind die Mosaike aus Steinchen und Glassplittern,
die sich unter den Fenstern entlang der Wände ziehen
und die mit ihren einmaligen farbenprächtigen Motiven
hinter dem Altar und seiner imposanten Herz-Jesu-Statue
ein besonderes Flair in dieser außergewöhnlichen
Kirche verbreiten.Ein anwesender Wald-Vereinlern konnte
sich sogar noch an die Erzählungen seiner Großeltern
erinnern, dass diese nach der Schule vom Pfarrer Wolfgruber
abgeholt worden waren und sie im Fluss Regen nach Glasscherben
und Kieselsteinen für das Mosaiksuchen sollten. Eine
ebenfalls anwesende ist sogar weitschichtig mit dem Kirchenmaler
verwandt, da dieser in den Jahren, in denen er die Kirche
ausgemalt hat, eine Zwieslerin kennengelernt und diese geheiratet
hat. Das EhepaarHöfstötter lebte dann später
in München, kam aber oft zu Besuch nach Zwiesel.
Anton
Bernreiter bei der Kirchenführung
Nach der Wanderung im Nieselregen und der Führung in
der kalten Kirche waren alle froh, dass sie sich bei Kaffee
und Kuchen oder einer deftigen Brotzeit im Gasthof Ludwigstal
wieder erwärmen konnten. Hier bedankte sich Leo Kolb
noch bei Anton Bernreiter unter dem Beifall der Wald-Vereinler
für die unterhaltsame und hoch interessante Führung.
Die äußerlich eher unscheinbare Kirche im Ortskern
Ludwigsthal, wird nun mit ganz anderen Augen betrachtet,
denn man weiß nun, welches künstlerisches Kleinod
sich hinter ihren Mauern verbirgt. Martin Weinberger dankte
Leo Kolb und Anton Bernreiter ebenfalls für den interessanten
Nachmittag mit ihren neugewonnenen Erkenntnissen, bei dieser
traditionellen Dreikönigswanderung. Mit der Waldbahn
trat man dann am Abend die Heimreise nach Zwiesel an.
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