Es
ist immer ein Genuss, bei strahlendem Herbstwetter mit fast
noch sommerlichen Temperaturen durch Wald und Flur zu wandern.
Der
Frühnebel hatte sich verzogen, die Sonne kam durch und
so konnten sich die Wald-Vereinler wieder auf eine abwechslungsreiche
interessante Wanderung mit Wanderwart Karl Stangl freuen.
Diesmal wurde der Antoniuspfahl in der Nähe Viechtachs
anvisiert. Chauffiert von Busfahrer Ed im Lambürger Bus,
wurde die Gruppe zum vorgesehenen Ausgangspunkt gebracht.
Gleich
zu Anfang der Wanderung stand das Antonius-Kirchlein, das
1626 direkt auf dem Pfahlriegel erbaut und dem HL. Antonius
geweiht wurde. Es ist eigentlich das Ende eines Kreuzweges,
an dessen Anfang eine wirklich beeindruckende Gruppe des gekreuzigten
Jesus mit den beiden Schächern steht. Diese wurde zusammen
mit dem Kreuzweg 1846 von dem Südtiroler Holzschnitzer
Josef Obletter geschaffen, der sie dann später an Dr.
Ignaz Petter aus München verkauft hatte. Petter stiftete
die Gruppe dann der Pfarrei Viechtach.
Der
Weg der Wanderer führte durch die sogenannte Pfahllandschaft.
Diese wurde früher von Ziegen und Schafen beweidet die
dadurch den Baumaufwuchs verhinderten. Nach Rückgang
der Landwirtschaft in diesem Gebiet, eroberten Bäume
und Sträucher den Pfahl. Jetzt ist man bestrebt, durch
Landschaftspflegemaßnahmen den Charakter der sogenannten
"Pfahlheide" wieder herzustellen.
Dass
es mit dem Pfahl eine besondere Bewandtnis hat, ist hinlänglich
bekannt. Er gilt als Störungslinie in der Erdkruste und
ist vor ca. 250 Mill. Jahren entstanden. Eine mit 200 - 400
Grad heiße quarzhaltige Lösung füllte diese
Spalte aus. Der auskristallisierte Quarz war härter als
der angrenzende Granit und Gneis, die im Laufe der Jahrmillionen
verwitterten. Der Pfahl ist somit weltweit eine einmalige
Besonderheit.
Immer
wieder waren auf dem Weg große Quarzblöcke zu sehen,
die oft schneeweiß aus der Erde ragten. Die umliegende
Landschaft mit den herbstlichen Farben trug das Nötige
dazu bei, wieder stehen zu bleiben und die Umgebung zu betrachten.
Nach gut zwei Stunden abwechslungsreicher Wanderung erreichte
man den "Ayr"-Hof, ein sogenannter Vierseithof,
der noch mit einem imposanten Blumenschmuck versehen war.
Hier erwartete die Gruppe eine gemütliche Einkehr. Man
ließ sich Kaffee und selbstgebackenen Kuchen sowie die
regionalen Brotzeiten gut schmecken.
Rechtzeitig
stand der Bus zur Heimfahrt bereit und nahm die Teilnehmer
wieder auf. Marianne Hirschbold dankte Karl Stangl für
die eindrucksvolle Wanderung und Ed für die sichere Fahrt.
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