Eine Wanderung, deren Ziel den meisten Teilnehmern noch unbekannt
war, hatte Wanderführer Leo Kolb zusammen mit seiner
Frau Ingrid diesmal für "seine" Wald-Vereinler
der Sektion Zwiesel ausgekundschaftet. Es ging zum Brandtner
Riegel.
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Frauen und Männer, darunter Sektionsvorsitzender Egon
Thum, trafen sich bei schönstem Herbstsonnenwetter am
Parkplatz der Silberberg-Seilbahn, um diese neue Tour kennen
zu lernen. Nach zehn Minuten Marsch auf einer Teerstraße
ließ man den gewaltigen Trubel des Parkplatzes hinter
sich und bog in einen herrlichen Buchenwald ein. Auf diesem
Pfad war die Gruppe völlig unter sich.
Durch raschelndes Laub und teils auch über steinigen
Untergrund oder über größere Wurzeln wanderte
die Gruppe in Richtung Brandtner Riegel. 200 Höhenmeter
waren zu überwinden. Der schöne Buchenwald und die
massigen, teilweise schwefelgelben Felswände mit ihrer
fast mystischen Bemoosung waren beliebte Fotomotive.
Die kleine Wanderrast am so genannten Steiger-Haus nahm Leo
Kolb zum Anlass, darüber kurz zu berichten. Steiger,
der hier mit seiner Familie lebte, war Aufsichtsbeamter über
das Silberbergwerk und hatte die Bergleute unter sich. Nach
Schließung des Bergwerkes wurde das Haus als Forsthaus
genutzt und dient jetzt mit vielen Bienenstöcken an der
Außenwand der Imkerei.
Durch die "Wolfsgrube" ging es auf einem unscheinbaren
Trampelpfad hoch zum Brandtner Riegel. Dieser ist 934 Meter
hoch und bietet einen grandiosen Ausblick. Ein ganz kleines
Gipfelkreuz steht dort fast versteckt auf einem Felsen. Der
Blick des Wanderers schweift über ein noch zusammenhängendes,
dunkel wogendes Waldmeer, das schier endlos scheint. Die Aussicht
reicht über das gesamte Brandtner Tal, hinüber zum
Hennenkobel, Wagensonnenriegel, Rachel, Lusen und zum vorderen
Bayerischen Wald mit Brotjacklriegel, Ruselabsatz, Geißkopf,
Pröller und Hirschen-stein. Auch Brandten, Frauenau,
Oberfrauenau und noch mehre kleine Dörfer waren gut zu
erkennen.
Nach ausgiebigem Genuss dieses Panoramas ging es auf der Rückseite
des Brandtner Riegels weiter hinauf zur Gottesgab-Ebene. Hier
teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil wanderte trotz Wetterverschlechterung
und einsetzenden Regens noch auf den Silberberg, ein Teil
nahm zu Fuß den Abstieg in Angriff und kehrte noch kurz
in der Mittelstation im Bergknappenhof ein; manche fuhren
auch mit dem Lift ins Tal.
Wanderwart Martin Weinberger und Sektionsvorsitzender Egon
Thum bedankten sich bei Leo Kolb für diese schöne
Nachmittagstour, die vielen eine unbekannte Ecke der Waldheimat
erschlossen hatte. ? mhb
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