
Die Ausflügler auf dem Heiligen Berg in Pribram,
vor der prachtvollen Wallfahrtskirche
Einmal auf dem Heiligen Berg -Beeindruckensteund
berühmteste Wallfahrtsstätte in Böhmen
-Kulturelle Ausflugsfahrt nach Pribram
Seit Ende des 18. Jahrhunderts sind Wallfahrten
aus dem Bayerischen Wald zum Heiligen Berg in Böhmen
belegt. Einmal im Leben, so der Volksglaube, sollte
man den mühevollen oftmals Tage dauernden Weg
nach P?ibram für sein Seelenheil auf sich nehmen.
Wanderführer Leo Kolb, vom Zwieseler Wald-Verein
hatte diesen Gedanken aufgenommen. Für diese
Ausflugsfahrt, konnte er Edmund Stern als kundigen
Fahrtbegleiter gewinnen. Gleich zu Beginn der Tagesfahrt,
die wieder mit einem vollbesetzten Bus der Firma
Lambürgerund Busfahrer Sepp startete, erzählte
Stern vieles über Geschichte und Kultur dieses
böhmischen Landstriches.So sind inder Zeit
der katholischen Habsburger in Böhmen eine
Vielzahl von Kirchen, Klöstern und Wallfahrtsstättenentstanden.Den
ersten Halt machte man bei der St. Gunther Kirche
in Gutwasser. Hier hatte man das Glück, die
Glaskünstlerin VladénaTesa?ovapersönlich
kennenzulernen. Diese hatte die Idee, für diese
Guntherkirche einen modernen in seiner Art einmalig
monumentalen Glastriptychon herzustellen.Schon beim
Eintreten in die Kirche, wird man von einem ganz
besonderen Flair gefangen.

Der Seitenaltar, der Ambo, der Kreuzweg und eine
gläserne Weihnachtskrippe, wurden von der Glaskünstlerinebenfalls
aus diesem, leicht grünlich wirkendem "Waldglas"
hergestellt. Dieses entsteht bei der Verarbeitung
durch das im Quarz enthaltene Eisen.
Danachfuhr man überLand, durchHarmanicé,
Langenfeld, wo es nochehemalige typische Häuser
mit runden Dachbodenfenstern den sogenannten "Augen"gibt.
In Suice grüßte die Ausflügler
auf einer Anhöhe die Schutzengelkapelle, eine
Miniaturausgabe der Wallfahrtskirche am Hl. Berg
in Pribramund nach ein paar Kilometern, ragte die
größte böhmische Burgruine "Rabi"
empor.Idyllisches Böhmerland mit den typischen
Häusern im Südböhmischen Bauernbarock,
riesigen Karpfenteichen, abgeernteten Weizenfeldern,
mächtigen Pappelalleen, deren Holz in den ehemaligen
Zündholz- und Bleistiftfabriken verwendet wurden,
war links und rechts der Straße zu sehen.In
der kleinen mittelböhmischen Stadt B?eznice,
wurde Halt gemacht. Hier haben auch die Fußwallfahrer
zum Hl. Berg gerne übernachtet, denn es war
nur noch ein Halbtagesfußmarsch nach P?ibram.Abgesetzt
vom ziemlich großen Marktplatz,gekennzeichnet
mit einem Judenstern im Kopfsteinpflaster, ging
die Gruppe durch eine Torgasse, indas relativ gut
erhaltene Judenviertel Lokany.

Die wiederhergestellte Synagoge wurde besichtigt
und in den Schautafeln konnte man die Geschichte
des Viertels und seiner ehemaligen jüdischen
Bewohner lesen.Nach 1945 gab es hier keine Überlebenden
mehr und somit auch keine Rückkehrer. Schule
und Bürgerhäuser sind zum Teil noch zusätzlich
mit Hausnummern in römischen Ziffern versehen
und somit auch noch Zeugen von der damaligen Zeit
vor dem zweiten Weltkrieg. Im Gasthaus der Herolds-Brauerei
wurde dann das Mittagessen eingenommen, bevor es
weiter nach P?ibram, zur Wallfahrtskirche am Heiligen
Berg ging. Seit mehr als 330 Jahren, werden die
Pilger von dem einzigartigen Panorama des Heiligen
Berges willkommen geheißen. Die Basilika Maria
Himmelfahrt steht erhöht auf einer Terrasse.
Die Gnadenstatue der Jungfrau Maria und der Hauptaltar
ganz aus Silber, sind die Juwelen der Basilika.
Zahlreiche bekannte Künstler, haben an der
prachtvollen Ausstattung mitgearbeitet. Papst Pius
X., erhöhte 1905, die Wallfahrtskirche am Heiligen
Berg zur Basilika Minor, in der damaligen Monarchie
Österreich-Ungarn der höchste Gnadentitel.Im
unteren Teil des Barockkomplexes befindet sich der
prächtig mit Bildern und Stuck verzierte Rundgang,
mit vier geschlossenen und neun offenen Kapellen.
Durch eine aus der Stadt führende und 1685
zum ersten Mal erwähnte überdachte Treppe,
kommt man ebenfalls zur Basilika Minor hinauf. Zahlreiche
Jubiläen mit Gläubigen und Gästen
aus der ganzen Welt, wurden hier in der Basilika
gefeiert und die Anziehungskraft des Heiligen Berges
ist nach wie vor ungebrochen. Daran konnte kein
noch so schweres historisches Ereignis etwas ändern.

Nach soviel besonderen Eindrücken, trat man
die Heimreise nach Zwiesel an. Im Bus bedankte sich
Leo Kolb ganz herzlich bei Edmund Stern für
dessen sachkundige Fahrtbegleitung und Martin Weinberger
dankte Leo Kolb, für diese interessante Tagesfahrt
sowie Busfahrer Sepp, für die sichere, oftmals
nicht ganz einfache Busfahrt über Land.