Fast drängt sich der Titel auf, „Ein Jahr geht über die Höllbachschwellhütte“, so eindrucksvoll hat Filmemacher Horst Wolf die jahrestypischen Naturabläufe, die Hüttenwartung und die einzelnen Geschehnisse eines Jahres in und um diese Hütte festgehalten. Die Premiere des Films fand beim Sektionsabend des Waldvereins im Hotel Kaphammer statt und fand begeisterten Zuspruch.
Vorsitzender Egon Thum begrüßte im vollbesetzen Saal die anwesenden Gäste, darunter Filmemacher Horst Wolf und seine Frau Rosemarie, das Ehepaar Sonja und Herbert Habinger und die Herren Gaisbauer und Brauer, von der Nationalparkverwaltung.

v. l. : Herbert Habinger, Egon Thum, Sonja Habinger, Fritz Lemberger, Daniela Mühlbauer-Ochner, Horst Wolf
Herbert Habinger und seine Frau Sonja waren die Initiatoren für diesen Film und fanden in Horst Wolf einen interessierten Filmemacher über dieses Kleinod im Wald. Dieser Film ist gleichzeitig als Zeitdokument aufzufassen, da er an die Einfachheit, Mühseligkeit und die Verbundenheit der Menschen mit der Natur, aus einer vergangenen Zeit erinnert. „Genau diese Dinge sind es“, so Herbert Habinger, „die eine bestimmte Gesellschaftsschicht in unserer Bevölkerung sucht“. Deshalb wurde in den Hüttenbucheintragungen dieser schöne Fleck oft auch als „Rückzugs- und Sehnsuchtsort in der heutigen Zeit“ benannt. Diese einfache, in 1000 m Höhe am Fuße des Falkensteins gelegene Hütte, die ursprünglich als Unterkunft für Wald- und Forstarbeiter diente, wurde bereits in den 60ziger Jahren vom Waldverein der Sektion Zwiesel betreut und instand gehalten und diese dann 1973 vom damaligen Forstamt in Zwiesel gepachtet. Seit 25 Jahren kümmert sich das Ehepaar Habinger liebevoll in jeder erdenklichen Weise um den Erhalt der Hütte, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. „Die Hütte ist unsere zweite Heimat geworden und man muss sich mit ganzen Herzen und viel Freude, dieser nicht immer ganz einfachen Aufgabe widmen“, meinte Allroundtalent Herbert Habinger und seine Frau Sonja. Sie sind deshalb froh, in Fritz Lemberger und seiner Lebensgefährtin Daniela Mühlbauer-Ochner würdige Nachfolger gefunden zu haben, die sich ganz in ihrem Sinne dieser Verantwortung stellen. In der momentanen „Einarbeitungsphase“ konnten sie sich die Beiden bereits einen Überblick über dieses umfangreiche Aufgabengebiet verschaffen.
Horst Wolf begleitete mit seiner Kamera das Ehepaar Habinger über alle Jahreszeiten hinweg und hat Ihnen bei Ihren vielen Tätigkeiten über „die Schulter“ geschaut. Er war bei sämtlichen Vorbereitungen für die Hüttennachmittage der Sektion Zwiesel, der Holzarbeiten mit den vielen fleißigen Helfern des Waldvereins für den Wintervorrat, der Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten im Haus und in der Wasserversorgung, den Mäharbeiten um die Hütte usw., mit dabei. Horst Wolf hielt sehr beeindruckend die Unermüdlichkeit und Geduld fest, mit der das Ehepaar Habinger teilweise zu Fuß in tiefstem Schnee und mit Rucksack zur Hütte stapfen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Der Umgang nur mit Gaslicht, einem Holzofen zum Kochen, einer Wasserversorgung, Waschgelegenheit und einer Toilette außerhalb der Hütte, entpuppte sich für so manchen Hüttengast oftmals als eine echte Herausforderung, was die Eheleute hinterher feststellten konnten. Leider mussten sie all zu oft die entstandenen Schäden wieder beseitigen, wie die seit 1981 geführten Hüttentagebücher von Herbert Habinger genau belegen. Auch das nähere Umfeld der Hütte hielt Horst Wolf fest. Seine Kamera filmte Bilder der ausdrucksvollen Schönheit dieser umgebenden Natur in all ihren farblichen und witterungsbedingten Facetten, interessante Tierbeobachtungen, lustige Erlebnisse mit Tagesgästen und Wanderern oder der Besuche von Ranchern des Nationalparkes. Auch der prägnante Hut von Herbert Habinger wurde in das Filmmaterial aufgenommen.
Nach gut zwei Stunden Filmvorführung bedankte sich der Vorsitzende Egon Thum mit einem Buch über „700 Jahre Rabenstein“ bei Horst Wolf, für dieses eindrucksvolle Zeitdokument über die Hütte, die ursprünglich noch ein Relikt aus der Holztrift war und um deren Erhalt man sich durch das Ehepaar Habinger, dem Waldverein der Sektion Zwiesel und in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung stets besonders bemüht hatte. Ganz herzlich dankte Egon Thum dem Ehepaar Habinger für ihren unermüdlichen und unentgeltlichen Einsatz der vergangenen Jahrzehnte, zum Erhalt der Hütte, zum Wohle der Gäste und vor allem für den Waldverein der Sektion Zwiesel, der dieses großartige Engagement sehr wohl zu würdigen weiß. „Bei den Nachfolgern Fritz Lemberger und Daniela Mühlbauer-Ochner bin ich mir sicher, dass man sich um den Erhalt der Hütte auch keine Sorgen zu machen braucht und ich wünsche an dieser Stelle viel Freude und Erfolg bei den kommenden Aufgaben“. |
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