Vorwort
2. Halbjahresprogramm 2020
Liebe Freunde des Bayerischen Waldes,
dieses Mal halten Sie etwas Besonderes in der Hand. Etwas,
das es seit Bestehen des Bay.- Waldvereins vermutlich noch
nie gegeben hat. Ein leeres Programm. Ein Programm das mehr
imaginäre Fragezeichen enthält als Antworten, Vorschläge,
Freizeittipps, Veranstaltungen. Aber es ist doch eigentlich
auch bezeichnend für das was gerade um uns passiert.
Die meisten, oder vermutlich alle, haben solche Lebensumstände
noch nicht mitgemacht. Und es macht Angst, verbreitet Unsicherheit.
Jeder ist voller Fragen: Wie geht es weiter, wird es mich
treffen, wie kann ich mich schützen, wann kann ich meine
Angehörigen, Freunde, Nachbarn wieder einladen? Wird
ein Medikament zur Heilung oder ein Impfstoff gefunden? Oder
wird uns das Convid - 19 ein Leben lang begleiten? Werden
wir je wieder zu unserem gewohnten sozialen Leben zurückkehren
können? Begegnungen im Alltag ohne Mund-Nasenschutz,
einkaufen und mit den Leuten sprechen? Ein voll besetzter
Reisebus in dem gelacht, diskutiert und geredet wird, momentan
undenkbar. Und vermutlich auch von vielen nicht gewünscht.
Eine Wanderung mit 40 Leuten die nebeneinander ohne Sicherheitsabstand
gehen, die Gesprächspartner wechseln ohne ein mulmiges
Gefühl. Abends dicht gedrängt bei einer Herbstsitzweil
und alles vergessen können, ohne das beschleichende Gefühl
jemand könnte mich mit einem Virus infizieren. Oder habe
ich es und stecke andere an. Es fällt uns sicher nicht
leicht, Ihnen keine Angebote anbieten zu können. Ideen
gäbe es viele und viel Neues. Zum einen hat uns die Regierung
ja schon etliche Entscheidungen abgenommen. Zum anderen aber
auch unsere Verantwortung unseren Mitgliedern gegenüber.
Aktuell geht nun mal die Gesundheit einfach vor. Und hier
passieren auch in der Krise Sachen aus der wir hoffentlich
lernen. Zum ersten Mal seit den beiden Weltkriegen hat es
die Wirtschaft in Europa geschafft bzw. schaffen müssen,
die Gesundheit jedes einzelnen über die Wirtschaftlichkeit
mit samt seiner Profitgier zu stellen. Bitte vergessen Sie
diese Zeit nie. Es wird wieder anders kommen, leider. Es hat
vielen Ländern gezeigt, dass sie sich nicht mehr selber
versorgen können. Hier passiert gerade ein Umdenken in
dem eine Chance für einen vernünftigen Wiederaufbau
steckt. Viele von uns haben ebenfalls gelernt, wieder mehr
Wert auf regionale Produkte zu legen, um die heimische Wirtschaft
zu unterstützen. Bitte liebe Mitglieder behalten Sie
das bei und rühren sie für dieses Konsumverhalten
die Werbetrommel. Es ist unsere Region, die uns nährt
und Schutz bietet. Jetzt braucht unsere Region unsere Unterstützung.
Ein weiteres positives kann der ganzen Sache abgewonnen werden.
Es zeigt sich plötzlich wer die wahren Arbeiter in unserer
Gesellschaft sind. Es sind nicht die Topmanger, die Verwalter,
die Geschäftsführer. Nein es sind die Menschen wie
Sie und ich. Alle im Pflegedienst, die Lastwagenfahrer, die
Verkäufer, alle im medizinischen Bereich und alle anderen,
die den Staat und die Versorgung am Laufen halten. Sie alle
Stellen sich tagtäglich dem Kampf mit der Angst und dem
Risiko sich zu infizieren um uns oder andere zu versorgen.
Vielleicht lehrt uns dieser momentane Umstand, dass wir Ihnen
wieder zukünftig mit vollem Respekt begegnen.
Und jeder einzelne von uns, was zieht der für Lehren?
Uns wurde etwas geschenkt, etwas was viele schon nicht mehr
kannten. Zeit. So ein kleines Virus hat der ganzen Welt gezeigt
das es nicht auf Größe ankommt. Und es hat für
die meisten das Geschenk Zeit dabei. Unser Leben wurde von
heute auf morgen komplett "entschleunigt". Kein
"ich muss noch schnell", weil es gar nicht geht.
Anfangs war es sicher für viele eine Umstellung. Was
fange ich mit dieser Zeit an? Am besten Nutze ich sie für
mich, für meine Familie. In diesem Sinne nehmen Sie bitte
dieses Geschenk an. Wir haben so etwas wertvolles schon lange
nicht mehr geschenkt bekommen.
Nun aber genug der Krisenworte. Wie geht es weiter bei uns.
Eigentlich ganz einfach. Wir wissen es nicht. Unsere Vorgehensweise
ist wie folgt. Wir werden uns an die Vorgaben der Regierung
und den Hinweisen der Experten halten. Das heißt für
Sie, dass bis mindestens Ende August keine Veranstaltungen
angeboten werden. In diesem Programm lesen sie für die
Zeit auch bis 31.12.2020 keine Aktivitäten. Wir haben
alle beschlossen, sollten überraschend große Lockerungsmaßnahmen
gewährt werden, werden wir spontan agieren. Die Ankündigungen
erfolgen dann über die Presse. Es tut uns leid nicht
anders handeln zu können. Aktuell ist auch noch in der
Schwebe, ob der Zwiesler Buntspecht zum zweiten Mal ausfällt,
und wenn nicht, wie er stattfinden kann. Ganz sicher ist er
würde dann ohne Vernissage und ohne Glasnacht, die ohnehin
ausfällt, dafür mit sehr vielen Schutzmaßnahmen
durchgeführt. Unter der Berücksichtigung aller Auflagen
des Gesundheitsamtes. Auch die Frage, ob eine Weihnachtsfeier
stattfinden darf ist noch nicht geklärt. Wir schließen
uns unserem bayerischen Ministerpräsidenten Söder
an: Wir fahren auf Sicht.
Zum Abschluss möchte ich nochmals den Appell an Sie richten.
Unterstützen Sie unsere Region soweit es nur geht. Denken
Sie an unsere regionalen Läden, unsere Gasthäuser
(wenn diese wieder öffnen), die Berghütten und und
und. Alles was sie im Internet bestellen geht in unserer Region
vor die Hunde. Es ist unsere Heimat, schützen wir sie,
so wie sie uns die ganze Zeit beschützt und versorgt
hat.
Bleiben Sie gesund. Eigentlich ist es ein leichtes sich vor
dem Virus zu schützen. Halten Sie Abstand, Achten Sie
auf Händehygiene (Seife reicht) und schon haben sie einen
gewissen Schutz. Schaut jeder auf den anderen und dann auf
sich.
Wir wünschen Ihnen einen sicheren, gesunden und trotz
aller Umstände, schönen Sommer
Die Vorstandschaft
Bay. Waldverein Sektion Zwiesel |